Profil L: Latein

«Die Themen, mit denen sich die Menschen in der damaligen Zeit beschäftigten wie Philosophie, Ethik und Religion, verlieren niemals an Aktualität.»

Lara Zunker, 4BIL

Warum Profil L?

Latein war vom 4. Jhdt. v. Chr. bis zum 17. Jhdt. n. Chr. die wichtigste Verkehrssprache in Europa. Danach war es für 200 Jahre ihre Tochtersprache Französisch und heute ist es seit erst 100 Jahren Englisch. Diese jahrtausendealte Präsenz des Lateins in Europa hat alle europäischen Sprachen stark geprägt. So sind gewisse Begriffe international vergleichbar, wie z.B.: «international» (Dt., Frz., Engl.),«internazionale» (It.), «internacional» (Sp., Port.), «интернациона́льный / international» (Russ.).

Latein erschliesst die römische Kultur, die auch das moderne Europa stark geprägt hat. Vor allem unser Staats- und Rechtswesen beruht auf dem römischen System. Latein bietet also die Möglichkeit, die Wurzel unserer Gesellschaft zu entdecken.

Nicht nur eine Sprache, sondern eine ganze Welt!

Warum LateinIm Verlauf des Lateinunterrichts am Gymnasium werden die Schülerinnen und Schüler lernen, Texte von berühmten Autoren wie Caesar, Ovid oder Vergil zu lesen und zu übersetzen. Das Übersetzen wird begleitet durch die Beschäftigung mit der Mythologie, Geschichte, Philosophie und Kultur des antiken Roms.

Wir übersetzen nicht nur, sondern fragen, was uns diese Texte hier und heute persönlich mitteilen. Indem wir uns mit der Antike auseinandersetzen, erfahren wir viel über uns und unsere Zeit. Die alten Texte sind noch immer aktuell: Wer von «Fake News» spricht, denkt an Donald Trump. Wer Cicero liest, versteht, dass diese «Fake News»-Verbreiter schon in der Antike tätig waren, und entdeckt, wie die Römer mit dieser Problematik umgegangen sind.

Nutzen: Wohin führt der Weg über das Profil L?

  • Beim Übersetzen aus dem Latein erfährt man: Wer hartnäckig sucht und ausprobiert, methodisch vorgeht und kombiniert, der findet Lösungen. Erfolg stellt sich ein, wenn man dranbleibt. So fördert Latein in hohem Mass ein Problem lösendes Denken, was eine gute Voraussetzung für alle Studien ist, vor allem für die Naturwissenschaften.

  • Latein ist die Ursprungssprache von Französisch, Spanisch, Italienisch und den anderen romanischen Sprachen. Es hat auch das Englische stark beeinflusst, vor allem im Wortschatz. Entsprechend eröffnet sich mit Latein die Welt der Sprachen. Es ist spannend, Verbindungen zu den modernen Sprachen herzustellen und so einen viel einfacheren Zugang zu ihnen zu erhalten. Die vertiefte Auseinandersetzung mit der lateinischen Grammatik erleichtert den Erwerb aller indogermanischen Sprachen.

  • Durch das Übersetzen vom Lateinischen ins Deutsche wird zudem auch die Ausdrucksfähigkeit in der deutschen Sprache stark gefördert. Diese Kompetenz ermöglicht, sich klar und differenziert auszudrücken, was für jedes Studium wichtig ist, sei es in den Geisteswissenschaften oder in den Naturwissenschaften.

  • Latein konfrontiert uns mit einer fremden Welt – sprachlich und kulturell. Beim Ringen um ein Verständnis lateinischer Sätze wird gelernt, dass man mit dem Fremden erfolgreich umgehen kann, wenn man es aus sich heraus verstehen lernt. Deshalb gibt es keine bessere Förderung für die spätere Aufgabe des interkulturellen Managements und für den erforderlichen Umgang mit weltweiter Diversität und Heterogenität.

  • Mit einer Maturität im Schwerpunktfach Latein ist es möglich, alle Fächer an jeder Schweizer Universität zu studieren, sowohl Sprachen als auch Mathematik oder Naturwissenschaften. Die Lateinmatur ist besonders empfehlenswert, wenn man später einmal Sprachen, Geschichte oder Philosophie studieren möchte. Die Lateinerfordernisse an den Schweizer Universitäten sind unterschiedlich geregelt und ändern sich fortlaufend. An der Universität Basel besteht derzeit ein Latein­obligatorium für die Fächer Altertumswissenschaften und Theologie.

Voraussetzungen: Was sollten Sie mitbringen?

Das Schwerpunktfach Latein steht für alle offen. Eine Vorbildung an der Sekundarschule ist keine Voraussetzung. Man kann also neu starten oder sein erworbenes Wissen im Wahlpflichtfach LINGUA LATEIN weiter vertiefen. Die Lehrpersonen werden sorgfältig darauf achten, beide Niveaus in den ersten Semestern adäquat zu betreuen.

Das Schwerpunktfach Latein ist das Richtige, wenn man...

  • Freude am Umgang mit Sprachen hat.
  • sich für Zusammenhänge in und zwischen den Sprachen interessiert.
  • die antike Welt, ihre Geschichte, Mythologie und Kultur sowie ihre Bedeutung in unserer Zeit kennenlernen will.
  • Systematisches Denken trainieren will.
  • Dinge von Grund auf erfassen will.

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