Podium zur Regierungsratswahl BL

Mi. Am 14. Oktober 2025 fand von 10.00 bis 11.30 Uhr an unserer Schule das Podium zur Ersatzwahl in den Regierungsrat des Kantons Basel-Landschaft statt. Eingeladen waren die drei Kandidierenden Sabine Bucher (GLP), Markus Eigenmann (FDP) und Caroline Mall (SVP).
Die Veranstaltung wurde von der Arbeitsgruppe Politische Bildung organisiert, eröffnet durch Konrektorin Petra Dittmar und moderiert von Thomas Gerber, welcher zu Beginn die Bedeutung politischer Partizipation betonte. Der Anlass war als «Town Hall-Meeting» kon-zipiert. Ziel war dabei in erster Linie den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, mit den Kandidierenden ins Gespräch zu kommen.

Podium zur Regierungsratswahl BL

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde, in der Mall ihre bildungspolitische Erfahrung hervor-hob, Eigenmann seine starke Vernetzung in der Region Münchenstein betonte und Bucher ihre Kompetenzen in Steuer- und Mediationsfragen zur Sprache brachte, stellten sich die drei Kandidierenden den Fragen der Schülerinnen und Schüler.
Diese quittierten zu Beginn jedes Votum mit einem höflichen Applaus und auch die Kandi-dierenden zeigten sich zunächst harmonisch und betonten bei den ersten Fragen eher ihre Übereinstimmungen als allfällige Differenzen in den Positionen.


Französisch lernen – aber wie?
Ein erstes Thema betraf die Französischleistungen im Kanton. Markus Eigenmann erinnerte an das „Sprachkonzept vor zehn Jahren“, das gescheitert sei, weil mit drei Wochenlektio-nen kein echtes Sprachbad möglich sei. Man müsse über neue Ansätze und über Austau-sche mit der Westschweiz nachdenken. Caroline Mall schlug vor, Französisch entweder früher zu beginnen oder erst in der Oberstufe einzuführen. Sabine Bucher stimmte beiden zu und betonte, dass sie selbst in einem Welschlandjahr erfahren habe, wie wichtig solide Grundlagen seien.


Schule zwischen Förderung und Überforderung
Beim Thema Regelunterricht und Förderung forderte Mall mehr Ruhe im Unterricht, da die Lehrpersonen in der Primarstufe oft durch viele Störfaktoren belastet seien. Sie überlegte, ob separativer Unterricht manchmal hilfreicher sei als integrative Lösungen. Eigenmann kritisierte, dass das System zu stark auf Kinder mit Schwierigkeiten fokussiere – Begabte kämen oft zu kurz. Die Schule müsse mehr Fähigkeiten fördern, anstatt sich nur auf reine
intern Wissensvermittlung zu konzentrieren. Bucher betonte, es sei ihr ein wichtiges Anliegen, dass Jugendliche vermehrt nach ihren Stärken und Interessen gefördert werden.

Gendern und Parteipolitik
Auch gesellschaftspolitische Themen wurden von den Schülerinnen und Schülern angespro-chen. Spätestens hier nahm die Diskussion dann an Fahrt auf und wurde auch emotionaler. Zur Genderfrage sagte Mall, keine Diskriminierung sei wichtiger als Gendersprache. Eigen-mann bekannte sich zu einer liberalen Haltung: Er selbst vermeide Sonderzeichen, lehne aber Sprachverbote ab. Bucher forderte Eigenverantwortung und Respekt – Sprache solle verbinden, nicht ausschliessen.
Auf die Frage nach der Bedeutung der Parteizugehörigkeit in der Regierung erklärte Eigen-mann, dass man aufgrund des Kollegialitätsprinzip über die eigene Partei hinausdenken müsse. Auch Bucher unterstrich, dass es als Regierungsrat/Regierungsrätin darum gehe, Sachpolitik über Parteigrenzen hinweg zu betreiben. Mall hingegen meinte, sie stehe zu ihrem parteipolitischen Hintergrund, dieser spiele für sie auch in der Exekutive eine wich-tige Rolle. Es sei aber auch klar, dass man kompromissbereit bleiben müsse.

Gymnasium Münchenstein